Blick vom Poon Hill auf Annapurna Süd (7219 m) und Machhapuchare (6997 m)

DIAMIR-Expertin Melanie Groh berichtet – September bis Dezember 2015

Namaste und herzlich willkommen,

von Mitte September bis Dezember werde ich unsere nepalesischen Kollegen im „Kathmandu View Hotel“ unterstützen. Ich freue mich sehr auf die faszinierenden Landschaften der höchstgelegenen Region der Welt mit ihrer kulturellen Vielfalt. Direkt vor Ort als Ansprechpartner von DIAMIR Erlebnisreisen werde ich Sie persönlich begrüßen und stehe für jegliche Fragen stets zur Verfügung.
Währenddessen werde ich von meinen Erlebnissen mit persönlichen Eindrücken, Informationen und Neuigkeiten aus Nepal hier berichten.

Viel Spaß beim Lesen und bis bald!

Vorfreude auf Nepal

Langsam rückt der Abflug nach Nepal immer näher. Nach meiner zweimonatigen Einarbeitungszeit im DIAMIR Büro in Dresden, in der ich vom Reiseablauf über Buchungen der verschiedenen Touren und Zusammenhänge bis zum Verschicken der Reiseunterlagen vieles kennen gelernt habe, kann ich es kaum erwarten endlich alles hautnah vor Ort zu erleben. Ich freue mich jetzt schon die ersten Gäste begrüßen zu dürfen und mit den Kollegen im „Kathmandu View Hotel“ zusammen zu arbeiten. Mit Pema habe ich sogar schon in Dresden Bekanntschaft gemacht und auch Mingmar hat mal vorbei geschaut.
Der Fernbus wird mich am 11. September zum Flughafen Berlin-Tegel bringen und von dort werde ich meine Reise starten. Bevor ich in Kathmandu lande, steige ich einmal in Abu Dhabi um. Also hoffentlich habe ich keinen Jetlag und verkrafte die Zeitverschiebung.

Bis bald in Kathmandu!

Einleben und Alltag mit Hindernissen

3. Oktober 2015

Namaste aus Kathmandu,

nach gut drei Wochen habe ich mich schon prima eingelebt hier in Nepal. Es ist schon viel passiert, Reisegruppen von DIAMIR sind angekommen, wieder abgereist und einige Sehenswürdigkeiten habe ich auch schon anschauen können.

Doch beginnen wir von vorn:
Am 12. September bin ich pünktlich in Kathmandu gelandet. Mein Gepäck ist auch angekommen und Pema, die Hotelmanagerin des „Kathmandu View Hotel“, hat schon auf mich gewartet. Die Einreise war schnell erledigt und dank neuer Maschinen ist es nun sogar möglich direkt im Flughafen ein Foto zu machen und die Visumsunterlagen online auszufüllen. Also wer kein Bild zur Hand hat oder seins zu Hause vergessen hat, braucht sich keine Sorgen zu machen, es klappt jetzt auch alles ohne ein Passbild. Auf der Fahrt zum Hotel konnten schon erste Eindrücke gesammelt werden, Schäden vom Erdbeben sind eigentlich kaum zu erkennen, wenn man noch nie vorher in Kathmandu gewesen ist und nach ca. 20 Minuten waren wir auch schon da. Noch gemütlich Abendbrot gegessen und dann ab ins Bett, um für den ersten Arbeitstag fit zu sein.

Die ersten Gruppen sind auch gelandet und auf ihre Trekkingtouren gestartet. Fast alle Touren sind bereits jetzt nach dem Erdbeben wieder möglich, nur in die Gebiete Manaslu und Langtang kann noch nicht getrekkt werden. Beschädigungen an den Lodges in den anderen Regionen wurden schnell wieder behoben, denn der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle für die Nepalesen und sie freuen sich diese Saison wirklich über jeden einzelnen Besucher. Eine kleine Flugverzögerung bei einer Tour stellte kein Problem dar. Die Sicht war durch Wolken blockiert und der Wind war zu stark, deshalb konnte nicht gelandet werden. Am nächsten Tag wurde ein erneuter Versuch gestartet und dann hat alles funktioniert. Das Wetter war auch optimal, ab und zu hat es zwar nachts nochmal in Kathmandu geregnet, aber auf den Touren hat die Sonne jeden Tag gestrahlt und nur auf der Annapurna-Runde war es leider an einigen Tag mal etwas diesig, doch trotzdem wurden alle Berge gesichtet.

Gleich in der ersten Woche bin ich zum Affentempel (Swayambhunath) gelaufen und die vielen Stufen hochgeklettert. Von da oben hat man einen einmaligen Ausblick über die Stadt. Zum Glück ist die Stupa an sich vom Erdbeben im Frühjahr verschont geblieben, nur eine Säule davor und ein Gebetstempel daneben ist eingestürzt, somit steht der Besichtigung der Sehenswürdigkeit nichts im Wege. Viele Affen habe ich auf meinem Weg nach oben gesehen, wobei die Jungen besonders süß sind, wenn sie noch im Fell der Mutter hängen. Vor ein paar Tagen war ich am Durbar Square, wo die Zerstörung leider besonders groß ist. Viele Gebäude sind beschädigt und werden durch Holzkonstruktionen gestützt. Einige Häuser sind nicht komplett zu sehen, da der Wiederaufbau begonnen hat und diese eingerüstet sind. In Boudhanath war ich auch kurz und habe mir die Stupa angeschaut, doch da wurde der obere Teil sehr beschädigt. Die Bauarbeiten sind aber im vollen Gange und trotzdem ist das Bauwerk beeindruckend und die typischen Gebetszeremonien sind hier besonders schön zu beobachten.

Bei einem Ausflug in das Dorf Mucchoktar, welches in der Wildnis in der Region Gorkha zwischen Kathmandu und Pokhara liegt, konnte ich das typische Dorfleben miterleben. Im Rahmen eines Spendenprojektes der „Ngima Dawa Memorial Foundation“ sind wir sechs Stunden von Kathmandu, teilweise nur über holprige Pisten und Waldwege, in das Dorf gefahren und haben erste Sachspenden an die dortige Regierungsschule übergeben. Herzlich wurden wir nach einem 20-minütigem Aufstieg empfangen und durften bei einer Familie in einem notdürftig eingerichteten Wohnhaus übernachten. Fast alle Häuser des Dorfes sind entweder beschädigt oder komplett in sich zusammen gefallen, denn das Epizentrum des Bebens im April liegt nur einige Kilometer entfernt. Hier ist das Ausmaß der Zerstörung besonders deutlich. Den Nachbardörfern ergeht es ähnlich und die gesamte Region ist noch auf Spendenmittel angewiesen. Dennoch blicken die Bewohner positiv in die Zukunft und versuchen den Wiederaufbau voranzutreiben.

Des Weiteren habe ich mich einer Kulturgruppe bei ihrem Ausflug nach Bhaktapur anschließen können und dort die zahlreichen Tempel bestaunt. Fast alle haben das Erdbeben heil überstanden, hingegen sind sehr viele Wohnhäuser eingestürzt. Es ist betrüblich, dass Einwohner immer noch in Zelten leben müssen, welche von Hilfsorganisationen errichtet worden sind. Doch mit unserem Besuch haben wir Geld da gelassen, was besonders jetzt dringend in der Weltkulturerbestätte benötigt wird. Zusätzlich hat die UNESCO Hilfe zugesichert und alle Häuser sollen erdbebensicher neu errichtet werden, wobei die ursprünglichen Fassaden jedoch erhalten bleiben sollen.

Heute ist Samstag, also Ruhetag in Nepal und zwei Gruppen werden ihre Heimreise antreten. Eine neue Gruppe darf ich heute Abend bei einem gemeinsamen Essen begrüßen. Der Alltag kehrt ein. Allerdings herrscht seit zwei Wochen ein Importstopp von der indischen Seite aus. Das Benzin wird knapp und an den Tankstellen haben sich lange Schlangen gebildet. Es werden Fahrgemeinschaften gegründet um Kraftstoff zu sparen und internationale Fluggesellschaften tanken in anderen Ländern nach, damit der Treibstoff ausschließlich für die Inlandflüge genutzt werden kann. Zurzeit geht alles noch seinen gewohnten Gang und die Grenze soll auch bald wieder geöffnet werden. Wir alle hoffen auf schnelle Einigung und ansonsten möchte China Nepal helfen. Ich nehme es gelassen und passe mich damit der nepalesischen Mentalität an.

Hoffentlich gute Neuigkeiten aus Nepal folgen ganz bald!

Update: Saisonzeit

12. Oktober 2015

Namaste,

so schnell sind die letzten Tage vergangen, denn zurzeit kommen täglich neue Reisegruppen von DIAMIR an. Überall geht die Reise hin: nach Mustang, ins Everest-Gebiet und auf die kleine oder große Annapurna-Runde. Auch eine Expedition zum Putha Hiunchuli (7247 m), dem westlichsten Gipfel der Dhaulagiri-Kette, unter der Leitung von Markus Walter persönlich ist in den letzten Tagen gestartet. Diese Tour geht insgesamt sogar über einen Monat und neben elf Tagen Trekking zum Basislager hin und zurück, sind 14 Tage für die Gipfelbesteigung mit Akklimatisierung und Errichtung der Hochlager eingeplant. Ich hoffe, die Besteigung glückt und alle Gäste kommen reich an Erfahrungen, gesund und munter zurück.

Die Lage an der Grenze zu Indien hat sich in der letzten Woche ein klein wenig entspannt. Es wurden einige Tanklaster durchgelassen. Doch Benzin und Gas ist immer noch knapp in Nepal und es sind kaum noch Autos auf den Straßen. Viele Nepalesen sind aufs Fahrrad umgestiegen oder gehen zu Fuß. Leider müssen viele Schulen geschlossen bleiben, weil die Schulbusse nicht fahren können und die Schüler nicht zur Schule kommen, also wurden mehr Hausaufgaben aufgegeben. Von offizieller indischer Seite heißt es zwar, die Grenze sei offen, aber Import findet im Moment nur stark eingeschränkt statt. Protestaktionen im Terai aufgrund von Unzufriedenheit mit der neuen Verfassung, welche am 20. September in ganz Nepal in Kraft getreten ist, behindern zusätzlich den Transport. Eigentlich hatte man gehofft, mit der Implementierung einer Verfassung würde endlich Ruhe einkehren, aber von den rund 60 Volksgruppen befürworten nicht alle das neue System. Nach der gestrigen Wahl des neuen Premierministers wird sich hoffentlich die Situation in den nächsten Tagen etwas beruhigen und mehr Güter können importiert werden.

Ansonsten kommt auch hier langsam der Herbst. Nachts ist es kühler und abends braucht man schon einen Pullover. Gestern hat es nach drei Wochen zum ersten Mal wieder geregnet und heute ist es sehr neblig im Kathmandu-Tal. Am besten sollte man jetzt viel Masala Tee trinken und Momos (tibetische Teigtaschen) essen, damit man sich warm hält. Vor ein paar Tagen habe ich mich an Yaksteak herangewagt, es war überraschend zart und hat hervorragend geschmeckt. Morgen habe ich einen freien Tag und werde auf die Suche nach weiteren Köstlichkeiten in die Stadt gehen. Außerdem beginnen nun die Vorbereitungen für das größte Hindu-Festival, Dashain, welches morgen startet und 15 Tage lang gefeiert wird. Ich bin besonders gespannt auf die Kleider und die verschiedenen Zeremonien.

Unternehmungslust

18. Oktober 2015

Namaste,

in der letzten Woche war wieder sehr viel los hier in Nepal:

Am Montag ist eine Gruppe nach Pokhara gefahren um ihre Tour zum Annapurna-Basislager zu starten.

Am Dienstag habe ich einen kleinen Ausflug nach Nagarkot unternommen. Mit dem Auto ging es in das ca. 30 km entfernte Bergdorf, nordöstlich gelegen von Kathmandu und nicht weit entfernt von Bhaktapur. Nach der Ankunft im „Hotel Country Villa“, gebaut am Berghang mit einmaligem Ausblick auf die Bergriesen im Norden, habe ich mich entschieden eine kleine Wanderung zu dem ca. anderthalb Stunden entfernten Aussichtsturm zu unternehmen. Allerdings hatte ich keine Lust neben der Straße zu laufen und habe einen Weg durch den Wald gewählt. Dieser stellte sich als ein großer Umweg heraus und einen Kilometer vor dem Turm musste ich umkehren, da ich sonst nicht vor Sonnenuntergang im Hotel zurück gewesen wäre. Trotzdem habe ich die Wanderung genossen, insbesondere die saubere Luft. Abendbrot gab es im Hotel, wobei man sich vom Buffet nehmen konnte und die Auswahl neben dem Klassiker Dal Bhat (Reis mit Linsen) echt groß war. Dann schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen wollte ich pünktlich zum Sonnenaufgang wach sein.

Um 5:30 Uhr hat mein Wecker geklingelt, noch etwas verschlafen habe ich mich auf den Balkon gesetzt und das Schauspiel beobachtet. Leider war es sehr wolkig und hat etwas geregnet, doch die Bergspitzen habe ich deutlich in der Ferne erkennen können. Nach dem Frühstück habe ich noch eine Wanderung in die nächste Stadt unternommen. Von Nagarkot bin ich abgestiegen bis nach Sankhu, vorbei an vielen kleinen Dörfern mit grünen Reisterrassen. Unterwegs sind mir unzählige Schulkinder in ihren Uniformen begegnet. In Sankhu wurde ich abgeholt und wieder ins „Kathmandu View Hotel“ gefahren.

Donnerstag sind die DIAMIR-Gäste von der Kulturreise „Nepal zum Kennenlernen“ angekommen und Freitag eine Gruppe, die das Trekking zum Mount-Everest-Basislager macht. Gestern Abend hatte ich ein Begrüßungsessen mit Expeditionsteilnehmern, die heute früh gestartet sind und den Mera Peak besteigen werden. Heute im Laufe des Tages sind noch mehr Gäste eingetroffen. Sie werden morgen nach Lukla fliegen und auf die 3-Pässe-Tour loslaufen. Gleichzeitig sind am Wochenende einige Gäste wieder abgereist, nachdem alle ihre Touren erfolgreich beendet haben. Langsam packt mich auch das Reisefieber und ich würde am liebsten gleich bei einer Trekkingtour mitlaufen, aber erstmal werde ich hier vor Ort gebraucht.

Kleine Auszeit

11. November 2015

Namaste,

da meine Kollegin Sophie Streck mich für ein paar Tage in Kathmandu vertreten hat, konnte ich letzte Woche nach Pokhara fahren und dort ein wenig Urlaub machen. Mit dem Kleinbus bin ich mit einer DIAMIR-Reisegruppe über Bandipur, von wo man bei gutem Wetter eine wunderschöne Aussicht auf Manaslu und Annapurna hat, nach Pokhara gefahren. Nach einer langen Fahrt sind wir nachmittags im „Hotel Milarepa“ angekommen und noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen. Zum Abendbrot gab es für mich Gemüsesuppe mit Momos in einem Restaurant in der Nähe des Hotels.

Am nächsten Tag bin ich zeitig aufgestanden und habe früh die Gruppe verabschiedet, welche sich auf den Weg zum Annapurna-Basislager gemacht hat. Am Vortag habe ich mich kurzfristig dazu entschieden einen Paragliding-Flug zu buchen. Deshalb saß ich kurz nach 9 Uhr im Geländewagen und wir wurden den Berg nach Sarangkot hinauf gefahren. Nach ca. einer halben Stunde sind wir angekommen und die Gleitschirme wurden für uns vorbereitet. Geschwind wurde ich eingeschnürt und gesichert und schon ging es los. Das Gefühl, während man in der Luft schwebt, ist unbeschreiblich und die Aussicht über den gesamten Phewa See einzigartig. Wir sind sogar mit einem Falken geflogen und haben wie er die unterschiedlichen Luftströmungen ausgenutzt. Nach einer sanften Landung konnte ich noch den anderen Leuten beim Paragliding zuschauen und wurde dann zurückgebracht.

Ich habe noch einen weiteren Tag in Pokhara verbracht, an dem ich am See entlang spaziert bin und noch ein bisschen Souvenirs gekauft habe. Am Mittwoch bin ich früh mit dem Touristenbus zurück nach Kathmandu gefahren. Gleich nach meiner Ankunft sind auch schon wieder neue Gäste aus Deutschland angekommen und ich habe sie bei einem gemeinsamen Abendessen begrüßt.

Gunsakot

26. November 2015

Namaste,

mit dem Jeep ging es letzte Woche Donnerstag mit Pema nach Gunsakot, ein Dorf in Helambu, welches direkt im Epizentrum des zweiten Erdbebens lag und schwer getroffen wurde. Über 90 Prozent der Häuser wurden zerstört, die Straße von Kathmandu aus unbefahrbar und dadurch war es sehr schwierig sofort Hilfe zu leisten. Doch DIAMIR schickte nur wenige Tage nach dem schweren Beben in Zusammenarbeit mit dem Alpinclub Sachsen e.V. und der „Ngima Dawa Memorial Foundation“ erste Helfer mit Medikamenten, darunter ein Arzt, in die Region. Sie haben Verletzte behandelt, Hilfsgüter wie Nahrungsmittel und Wellbleche in das Dorf gebracht, sowie ist es gelungen das Wasserkraftwerk wieder in Betrieb zu setzen.

Vor einer Woche sind wir erneut mit Hilfsgütern, vor allem warmer Kleidung und Schuhe für Kinder, nach Gunsakot gefahren, um uns ein Bild von der aktuellen Lage vor Ort zu machen. Direkt nach der Ankunft wurden wir von einem erneuten Nachbeben der Stärke 5,3 überrascht, allerdings ist niemandem etwas passiert. Nachdem wir uns zunächst bei der Primary School umgeschaut haben, wurde die mitgebrachte Kleidung an die Schüler der ersten Klassen ausgeteilt. Viele Kinder haben Mützen, Schals und Pullover für den Winter bekommen. Die Rotznäschen ohne Schuhe haben zusätzlich Winterstiefel gekriegt. Die Schule mit den höheren Klassen weiter unten im Dorf erhält bereits Unterstützung von einem Kloster aus dem Kathmandu-Tal. Ansonsten ist fast keine andere Hilfe in Gunsakot angekommen. Die Bewohner wünschen sich besonders Unterstützung bei größeren Projekten wie den Wiederaufbau der Primary School, denn zur Zeit findet der Unterricht nur unter Wellblechdächern statt. Nach einem kurzen Rundgang im Dorf mussten wir auch schon die Rückreise antreten, denn die Fahrt ins ca. 80 Kilometer entfernte Kathmandu dauert um die vier Stunden.

Poon Hill in 3 Tagen

10. Dezember 2015

Namaste,

letzte Woche hatte ich noch einmal die Möglichkeit mir ein paar Tage frei zu nehmen und Nepal zu erkunden. Erneut bin ich mit einer DIAMIR-Gruppe von Kathmandu nach Pokhara gefahren, um in der Annapurna-Region trekken zu gehen. Montag früh sind wir zeitig los, damit wir nicht zu spät in Pokhara ankommen, denn die beiden Gäste von DIAMIR sind mit Guide und Träger noch an diesem Tag auf ihre Tour gestartet.

Am Dienstag ging es für mich und meinen Guide morgens mit dem Jeep nach Nayapul. Nach ca. einer Stunde Fahrt sind wir dort angekommen, haben unsere Wanderstiefel geschnürt und sind losgelaufen. Unser Tagesziel war Ghandruk. Von Nayapul geht es über Birethanti, wo mein Trekking-Permit gecheckt wurde, bis nach Ghandruk fast nur über Treppen bergauf. Da wir einen sehr heißen Wintertag mit viel Sonnenschein erwischt hatten, haben wir bereits in Syauli Bajar Mittagspause gemacht und uns ein leckeres Dal Bhat schmecken lassen. Gegen 17 Uhr sind wir in Ghandruk angekommen und haben unsere Rucksäcke im „Hotel Himalaya View“ abgestellt, um anschließend einen kleinen Rundgang durch den Ort zu machen. In Ghandruk gibt es sogar ein kleines Kloster und im Gurung-Museum kann man die typische Kleidung der Einheimischen anprobieren. Zum Abendbrot hatte ich Gemüse-Momo und dann sind wir ab ins Bett, denn am nächsten Morgen wollten wir zeitig starten.

Nach einem kurzen Frühstück sind wir 7:30 Uhr zum Trekking aufgebrochen. Erneut sind wir über Stufen aufgestiegen, anschließend ging es gemütlich durch den Wald, bis wir 10:30 Uhr bereits in Tadapani waren. Nach einer ausgiebigen Teepause in der „Fishtail Lodge“, in der normalerweise die DIAMIR-Gäste übernachten, sind wir wieder aufgebrochen, denn an diesem Tag mussten wir noch über den Deurali Pass bis nach Ghorepani. Von Tadapani geht es zunächst über Stufen abwärts, was eine willkommene Abwechslung war. Doch auf der anderen Seite des kleinen Tals muss man alles wieder hochsteigen, nachdem man ein wenig am Fluss entlang gelaufen ist, um über den Pass zu kommen. Vom Pass hatten wir eine super Aussicht und mussten zum Schluss nur noch etwa 20 Minuten nach Ghorepani absteigen. In der „Sunny Lodge“ angekommen, konnten wir pünktlich zum Sonnenuntergang nochmal den Ausblick auf Annapurna Süd, Hiunchuli und Machhapuchhre genießen.

Am nächsten Morgen sind wir noch zeitiger aufgestanden, denn gegen 6:30 Uhr war Sonnenaufgang und den wollten wir auf dem Poon Hill (3191 m) erleben. Nach fast einer Stunde habe ich die ca. 400 Höhenmeter von Ghorepani auf den Poon Hill geschafft und konnte die unglaubliche Sicht genießen. Das Farbenspiel der Sonne an den Bergen war einfach beeindruckend. Allerdings war es so kalt, dass sogar Raureif auf den Pflanzen lag und wir sind schnell wieder abgestiegen, um die kalten Füße beim Frühstück in der Lodge am Ofen aufwärmen zu können. Gegen 8 Uhr sind wir wieder losgelaufen, denn an diesem Tag mussten wir noch über Ulleri mehr als 7000 Stufen bis zurück nach Birethanti absteigen. Von Ghorepani geht es zuerst gemütlich am Fluss entlang bis nach Ulleri, von dort dann sehr steil nach unten. In Hille haben wir eine kurze Mittagspause eingelegt und waren schließlich am späten Nachmittag wieder in Birethanti. Nach über einer Stunde Fahrt im Taxi sind wir wieder in Pokhara angekommen und am Samstag habe ich den Touristenbus zurück nach Kathmandu genommen.

Heute ist mein letzter Tag in Nepal, in über einer Stunde fahre ich zum Flughafen und fliege zurück nach Deutschland. Ab Montag arbeite ich dann wieder im DIAMIR-Büro für die nächsten 4 Monate und berate gern zu Reisen nach Nepal. Ich hatte eine unvergessliche Zeit hier, an die ich gern zurück denken werde.

Pheri Bhetaula – bis bald Nepal!

15. Dezember 2015

Nach über 24 Stunden Rückreise bin ich am Freitagabend wohlbehalten in Dresden angekommen. Leider habe ich meinen Anschlussflug in Abu Dhabi verpasst, weil der Tankstopp in Indien, welcher zurzeit von fast allen internationalen Airlines aufgrund der Grenzblockade zwischen Nepal und Indien eingelegt werden muss, sehr lange gedauert hat. Nach sieben Stunden Aufenthalt in Abu Dhabi bin ich mit der nächsten Maschine nach Berlin-Tegel geflogen und schließlich von dort mit dem Fernbus zurück nach Dresden gefahren.

Zum Abschluss anbei nochmal ein paar Fotos, die ich während meines Aufenthaltes aufgenommen habe und Ihnen nicht vorenthalten möchte! Die ersten Aufnahmen sind von den drei berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Kathmandu: Swayambunath mit Buddha Park, Pashupatinath und Boudhanath. An den Tempel und Verbrennungsstätten in Pashupatinath sind keine Auswirkungen vom Erdbeben zu erkennen. Die Spitze der buddhistischen Stupa in Boudhanath wurde leider durch das Beben etwas beschädigt. Das Fundament muss verstärkt werden, weshalb die Spitze abgenommen wurde. Trotzdem kommen täglich hunderte Gläubige nach Boudhanath und vollziehen ihre Gebetsrituale. Die weiteren Bilder sind in Bhaktapur und Patan (Lalitpur) entstanden. Das Gruppenbild wurde während des Guide-Meetings gemacht, welches Anfang Dezember im „Kathmandu View Hotel“ stattgefunden hat.